Es war das Jahr 1986, ich war 16 Jahre alt und auf dem Heimweg aus der Schule. Zuhause sagte mir meine Mutter es sei ein Kraftwerk explodiert, in Russland. Ok, dachte ich und ging raus mit meinen Kollegen. Heute würde ich wohl die Fenster schliessen und im Haus bleiben.
Viele KollegInnen reagieren verwundert wenn ich ihnen erzähle ich Interesse mich für Kernphysik und ihre Risiken. „Ach Ivo: Heute ist alles giftig, nichts kann man mehr essen“
Wohl war, aber ein Pestizidsalat überlebt nicht 30‘000 Jahre.
Obwohl ich mich seit vielen Jahren für dieses „Nukleare Thema“ interessiere blicke ich wohl nie ganz durch. Nichts als logisch..
Tschernobyl verteilte den Inhalt seines Reaktors über ganz Europa. Niemand in Europa wusste damit umzugehen. Und der Wind stand schlecht und es regnete. In der Schweiz auch. Die kontaminierten Wolken und Rauchrestpartikel ergossen sich auf den Boden. So auch als ich draussen spielte. Sandkästen waren kein Thema, Salat und alles aus und auf der Erde auch nicht. Wir messen das Cäsium noch heute in unserer Umgebung.
Die natürliche Hintergrundstrahlung in der Schweiz ist je nach Region unterschiedlich. In den Bergen höher im Flachland tiefer. Cäsium im Boden wird nicht gemessen, zu aufwändig.
Die Behörden aller Länder überwachen Ihre Luft, Ihr Wasser und vieles mehr. Aber ansteigende Werte auf den öffentlichen Karten und Messdaten werden wohl nicht publiziert wenn sie denn einmal auftreten. Doppelt genäht hält besser, so habe ich mir einen eigenen Geigerzähler gekauft. Gleich mehrere bis ich den richtigen hatte.
Einer meiner Geigerzähler: GammaScout alert (Deutschland)
Und die Schachtel meines DTS-HD Kopfhörer aus Japan, den ich per Luftfracht bestellt habe, wies eine dreifache höhere, messbare Radioaktivität auf als jedes Paket aus China und der Ukraine. Fukushima ist wohl die schlimmste Katastrophe die es je gegeben hat. Tschernobyl explodierte und kollabierte. Fukushima glüht noch immer. Es werden immer noch Jod-131 Werte gemessen.
Dafür haben wir nun unsere Tabletten vom Bund erhalten. Sie gaukeln der Schilddrüse vor sie habe genügend Jod. So wird das radioaktive Jod-131 nicht aufgenommen. Es gibt keine Tablette für andere Spaltprodukte. Jod-131 hat eine kurze Halbwertzeit von acht Tagen. Nach 16 Tagen ist es nicht mehr messbar, verschwunden. Dieses Isotop wird nur produziert wenn die Kettenreaktion im Gange ist. In Fukushima wird es immer noch gemessen. Die Medien berichten nicht mehr darüber, es interessiert niemanden mehr. Keine Verschwörungstheorien oder Freaktum, es hat zu interessieren. Ich esse keinen Fisch mehr aus dem Meer. Fukushima breitet sich immer noch über die Meere aus.
Videoquelle: Youtube/CTBTO
Radioaktive Spaltprodukte leben bis 30‘000 Jahre (dreissigtausend) oder mehr. Und wir wissen nicht wohin mit dem Müll. Unsere Kinder und Kindeskinder wohl auch nicht. Und die alten Reaktoren sind ein grosses Risiko. Wenn Mühleberg einen Störfall auf der höchsten Skalenstufe hat ist die Schweiz nicht mehr existent, je nach Wind auch ein Nachbarland.
Dieses nukleare Risiko ist dumm, menschlich. Ebenso dumm wie der schnelle Atomausstieg ohne Nachbarländer. Wir benötigen eine global strukturierte Lösung für die Entsorgung. Und die wird es nur dann geben wenn damit Geld zu verdienen ist. So war es beim Internet, beim Telefonnetz und bei der Vernetzung der Luftfahrt. Ein Endlager pro Kontinent, eine kommerzielle Firma, keine Staatshilfe, die Lagerung bezahlt von den AKW Betreibern. Gut Ding will Weile haben, im Sinne unserer Kinder und Kindeskinder. Die Windräder und Solarpanels werden es nicht richten. Und auch vernetzte Tesla’s und Lexus’s nicht, die müssen geladen werden, mit Atomstrom?
Videoquelle: Youtube/Greenpeace
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